Zelt statt fester Wände
Nicht überall sind stationäre Reinräume die optimale Lösung. Gerade in Branchen, in denen flexibel auf schwankende Auftragszahlen reagiert werden muss oder temporäre Projekte durchgeführt werden, besteht ein Bedarf an einer flexibleren Lösung.Die seit Jahren anhaltende Miniaturisierung von mechanischen und elektronischen Komponenten führt in vielen Branchen dazu, dass Prozesse und Produkte immer sensibler auf Umgebungsbedingungen reagieren. Neben Einflüssen wie Schwingungen oder klimatischen Bedingungen spielt auch die Luftreinheit eine zunehmend bedeutende Rolle.
Abhängig von der Empfindlichkeit der Produkte können luftgetragene Partikel auf Leiterplatten Kurzschlüsse verursachen, als Einschlüsse optische Komponenten verunreinigen, in der Feinmechanik für Fehlfunktionen sorgen oder in den Life-Sciences Produkte kontaminieren (Bild 1).
Um Qualitätsprobleme durch luftgetragene Partikel zu reduzieren, haben Unternehmen in verschiedenen Hightech-Branchen wie der Halbleiterindustrie, der Luft- und Raumfahrtbranche und der Medizintechnik schon früh kontaminationsgefährdete Fertigungs- und Montageprozesse in Reinräume ausgelagert. Die Installation stationärer Reinräume ist jedoch aufgrund der aufwendigen Filter- und Klimatechnik mit hohen Investitions- und Betriebskosten verbunden. Die langen Planungs- und Realisierungszeiten, der große Flächenbedarf, die langfristige Belegung von Produktionsflächen und eine schlechte Skalierbarkeit machen stationäre Reinräume nicht überall zur optimalen Lösung. Gerade in Branchen, in denen flexibel auf schwankende Auftragszahlen reagiert werden muss oder nur projektbezogen bestimmte Prozesse oder Produkte vor luftgetragenen Kontaminationen geschützt werden müssen, besteht deshalb ein Bedarf an einer flexibleren Lösung. [...]
Institut
Fraunhofer-Institut
für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Reinst- und Mikroproduktion
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