Gestaltungsfreiheit (fast) ohne Grenzen
Mittels Metallpulverspritzgießen lassen sich komplexe Bauteile in Großserien wirtschaftlich und detailgenau erzeugen. Das Verfahren eignet sich für schwer zerspanbare oder teure Werkstoffe und ist mit Prozessen wie der Laserbearbeitung oder der Oberflächenveredelung kombinierbar.Präzise, komplexe Metallbauteile, die in großer Stückzahl wirtschaftlich produziert werden können – das bietet das Metallpulverspritzgießen (Metal Injection Moulding, MIM). Dieses ressourcenschonende Verfahren zeigt insbesondere dann Vorteile, wenn eine komplexe Bauteilgeometrie und ein schwer zu bearbeitender Werkstoff aufeinandertreffen. Neben dem Vorzug, bereits werkzeugfallend Bauteile detailreich herstellen zu können, lassen sich MIM-Bauteile auch mit anderen Prozessen sehr gut bearbeiten oder veredeln (Bild 1).
So kombiniert das Unternehmen OBE Ohnmacht & Baumgärtner aus Ispringen in seinem ›MIMplus‹-Verfahren den Metallpulverspritzguss zum einen mit spanenden Verarbeitungsverfahren am Grünling und Sinterteil, zum anderen mit der Laserbearbeitung sowie mit verschiedenen Oberflächenveredelungsprozessen.
Gestaltungsfreiheit im Pulverspritzguss
Der Metallpulverspritzguss als ein wirtschaftliches Produktionsverfahren für Großserienprodukte eignet sich besonders zur Herstellung kleinerer bis mittelgroßer Bauteile mit einem durchschnittlichen Gewicht von 0,1 bis circa 150 g. Dabei sind die Anwendungen von MIM-Bauteilen sehr vielseitig und reichen vom Automobilsektor über die Medizintechnik, den Maschinenbau, die Feinmechanik, die Elektronik und den Schmuckbereich bis hin zur Luft- und Raumfahrt.
Die Idee, die sehr große Gestaltungsfreiheit des Kunststoffspritzgießens auch für keramische und metallische Werkstoffe zu nutzen, welche sich häufig nur schwierig und aufwendig nachbearbeiten lassen, war die Geburtsstunde des Pulverspritzgießens (Bild 2). Während Letzteres die Herstellung keramischer und metallischer Bauteile umfasst, soll im Folgenden nur auf den Metallpulverspritzguss eingegangen werden. Dieser besteht aus vier Fertigungsschritten, um von einem feinen Metallpulver über einen spritzgießfähigen Feedstock bis zum dichten, vollständig metallischen Sinterteil zu gelangen (Bild 3). [...]
Hersteller:
OBE Ohnmacht & Baumgärtner GmbH & Co. KG
75228 Ispringen
Tel. +49 7231 802-0
info@obe.de
www.obe.de