Wandlungsfähige Montage gezielt planen
Modulare Anlagen sparen Zeit und Kosten. Die Randbedingungen der Anlagentechnik sollten jedoch bereits beim Produktdesign berücksichtigt werden. Das Forschungsprojekt ›Mikrokomo‹ sucht nach Wegen für eine fertigungsgerechte Planung und Entwicklung.Ziel des Forschungsvorhabens ›Mikrokomo‹ unter dem Dach der Hahn-Schickard-Gesellschaft, Stuttgart, ist die Entwicklung von ineinandergreifenden neuen Softwarewerkzeugen für die Entwicklung, Auslegung und den späteren Betrieb von Mikromontageanlagen.
Immer kürzere Produktlebenszyklen und vor allem auch deutlich stärker individualisierte Produkte erschweren die Entscheidung bei der Beschaffung neuer Anlagensysteme. Häufig können sich diese finanziell nicht mehr über ein Produkt hinweg amortisieren, sondern müssen für mehrere Produkte eingesetzt werden. Hier helfen wandlungsfähige Maschinen (Bild 1). Sie können schnell umgerüstet werden und sind dank modularer Bauweise auch erweiterbar. Jedoch steigt mit ihnen auch die Komplexität bei der Planung und Umsetzung.
Kostenvorteil Mehrfachverwendung
Sondermaschinen können exakt für die Fertigung eines bestimmten Produkts oder Bauteils ausgelegt werden. Der Anlagenentwickler besitzt also einen großen Handlungsspielraum. Bei wandlungsfähigen Systemen hingegen soll auf möglichst viele bereits vorhandene Standardmodule zurückgegriffen werden, und es sollen nur ausnahmsweise Spezialmodule eingesetzt werden müssen. Durch die so erreichte Mehrfachverwendung lässt sich ein Kostenvorteil gegenüber einer Sondermaschine realisieren. Der Anlagenbauer hat daher zu-nächst einmal weniger Freiheiten. Der Produktentwickler berücksichtigt idealerweise die Machbarkeit eines Designs auf dem wandlungsfähigen System von Anfang an. Wichtig ist daher, den Ingenieuren schon in der frühen Entwicklungsphase Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Produkte fertigungsgerecht gestalten können. Wenn dies geschieht, können gleich mehrere Vorteile eines wandlungsfähigen Systems umgesetzt werden. Situationen, in denen das Design aufwendig angepasst werden muss oder unnötig aufwendigen Einsatz von produktspezifischen Spezialmodulen erfordert, können auf diese Weise vermieden werden. [...]
Institut:
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für angewandte Forschung e.V.
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