Auf schnellem Weg zu spannungsfreier Elektronik
Das fotochemische Ätzen hat für die Herstellung elektronischer Bauteile einige Vorteile. Im Gegensatz zum Stanzen sind die Werkzeugkosten deutlich geringer und die Vorlaufzeiten erheblich kürzer. Die geätzten Bauteile weisen weitere vorteilhafte Eigenschaften auf, beispielsweise bei Leadframes.Die Zeiten, in denen das fotochemische Ätzen eine Nischentechnologie war, sind vorbei. Heutzutage steht das Verfahren nicht mehr nur im Fokus weniger OEMs, sondern ist ein verbreitetes Verfahren zur Herstellung präziser und komplexer Metallteile und -komponenten, beispielweise für die Elektronikbranche (Bild 1). Die Gründe sind vielfältig.
Fotochemisches Ätzen ist innovationsfreundlich
Das Ätzen eignet sich nicht nur für komplexe und filigrane Geometrien, sondern es bietet den Entwicklern auch eine sehr große Flexibilität. Der Grund hierfür liegt in den verhältnismäßig geringen Werkzeugkosten, besonders im Vergleich zum Stanzen. Ergibt sich aus ersten Funktionstests die Notwendigkeit, Änderungen vorzunehmen, lassen sich diese deutlich schneller realisieren. Dies gilt ebenfalls bei späteren Produktänderungen. Dem Konstrukteur steht somit eine Möglichkeit zur Verfügung, schneller ins Produktdesign einzugreifen und Optimierungen vorzunehmen, was der Entwicklung innovativer Designs weniger fertigungsbedingte Hürden entgegenstellt.
Ätzen komplexer und dünnwandiger Teile
Schnelle Designänderungen sind auch beim Laserschneiden möglich. Aber im Gegensatz zum Laserschneiden weist das Ätzen keine Nachteile durch thermische Beeinträchtigungen des Materials auf. Gerade bei Teilen, die keine Materialspannungen oder Mikrorisse aufweisen dürfen, ist dies ein entscheidender Vorzug, beispielsweise bei Sensor- oder Federelementen. Auch das Entgraten oder Entfernen von Materialablagerungen, wie das bei lasergeschnittenen Bauteilen nötig ist, entfällt beim fotochemischen Ätzen vollständig. Während die Werkzeugkosten und Prozesszeiten bei anderen Verfahren mit wachsender Bauteilkomplexität deutlich steigen, besteht dieser Zusammenhang beim Ätzen nicht. Dies ist insbesondere bei sehr dünnen Stegen oder dünnwandigen Blechen von Vorteil (Bild 2). Bei der Bearbeitung dünner Folien ist das Ätzen oftmals das einzig mögliche Verfahren. Zudem ist das Verfahren weitgehend unabhängig vom zu bearbeitenden Metall und kann sogar für schwer zu bearbeitendes Titan eingesetzt werden. […]
Hersteller
micrometal GmbH
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