Reinigen und Verpacken unter Reinraumbedingungen
Allgemeingültige Vorgehensweisen zur Reinigung von Einzelteilen, Baugruppen und Maschinen sind aufgrund der Vielfalt der Teile und der unterschiedlichen Anforderungen nicht möglich. Klar sind hingegen die Konsequenzen, wenn eine gewissenhafte Reinigung am Anfang der Prozesskette unterbleibt: rapide steigende Kosten.Immer mehr Produktionsschritte finden unter definierten Reinraumbedingungen statt. Um jedoch im Reinraum effizient produzieren zu können, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Zunächst gilt, es die notwendigen Umgebungsbedingungen in der gesamten Fertigungskette genau zu analysieren und anschließend entsprechende Vorschriften zu definieren.
Sehr oft werden jedoch die Spezifikationen für die Reinheit des angelieferten Materials und des Prozessequipments nicht diesen Anforderungen angepasst. Dies betrifft beispielsweise die Frage, welchen Reinheitsanforderungen das gelieferte Produkt und dessen Verpackung bereits bei der Anlieferung entsprechen müssen. Die Tatsache, dass im Reinraum produziert wird, ist für das Erreichen der notwendigen Produktqualität bei Weitem nicht ausreichend.
Das Ziel einer höheren Produktqualität schlägt sich zwangsläufig in einem höheren Kostenfaktor für den Betrieb einer reinen Fertigungsumgebung nieder. Aus diesem Grund gilt es, alle äußeren Einflüsse, die diesen Kostenfaktor negativ beeinflussen könnten, schon im Vorfeld abzuwenden. Die Normen und Richtlinien für die Reinraum- und Reinheitstauglichkeit, die Oberflächenreinheit, die chemischen Kontaminationen sowie die reinraumtauglichen Materialien weisen jedoch noch große Lücken auf, da die Standardisierung bei Weitem nicht auf alle notwendigen Punkte eingeht.
Forderungen aus Standards und Richtlinien
Sucht man nach Standards oder Richtlinien zum Thema ›Prozessketten im Reinraum‹, findet man sehr wenig, oder wichtige Aspekte werden ausgelassen, beispielsweise in der DIN EN ISO 14644-9 die Verfahrensweisen für die Reinigung von Oberflächen [1]. Das hat zur Folge, dass eine Reihe von Werkstandards zu finden ist, die in der Breite der Anwendungen nicht kompatibel oder austauschbar und nur auf einige wenige Produkte abgestimmt sind. Zudem sind diese Werkstandards nur einem ausgewählten Anwenderkreis zugänglich. Des Weiteren existieren branchenspezifische Vorgaben, die einen Stand der Technik beschreiben, der nicht immer den aktuellen Erkenntnissen entspricht. ...
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