Forschungspreis für Werkzeugschleifverfahren
Die Fritz Studer AG, Thun (Schweiz) vergibt zum sechsten Mal ihren Forschungspreis, den ›Fritz Studer Award‹. Bewerber aus mehreren europäischen Ländern hatten ihre Arbeit eingereicht. Dr.-Ing. Mirko Theuer hat den mit 10 000 CHF dotierten Preis gewonnen.
Der Fritz Studer Award richtet sich an Absolventen europäischer Universitäten sowie Hochschulen technischer Fachrichtungen. Gesucht waren kreative Ideen und Lösungen in der Maschinenindustrie. »Die Ziele des Forschungspreises sind zum einen Arbeiten, welche die Innovationskraft der Maschinenindustrie mit umsetzbaren Lösungen stärken und zum anderen wollen wir damit auch den technisch-wissenschaftlichen Nachwuchs fördern«, formuliert Dr.- Ing. Frank Fiebelkorn, Leiter Forschung und Technologie der Fritz Studer AG.
Die Arbeiten hat eine fachkundige Jury ausgewertet. Diese setzte sich zusammen aus Prof. Dr.- Konrad Wegener, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung an der ETH Zürich, Dr.- Ing. Hans-Werner Hoffmeister, Leiter Fertigungstechnik am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig und Dr.- Ing. Frank Fiebelkorn, Leiter Forschung und Technologie der Fritz Studer AG.
Letztendlich überzeugte Preisträger Theuer vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover mit dem Thema ›Kontinuierliches Wälzschleifen von Zerspanwerkzeugen‹. Seine Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines neuartigen Werkzeugschleifverfahrens für die Herstellung von Zerspanwerkzeugen wie zum Beispiel Bohrern, Fräsern oder Sägeblättern. Der Preisträger hat unter anderem theoretische und praktische Erkenntnisse auf dem Gebiet des kontinuierlichen Wälzschleifens von Zahnrädern auf die Bedingungen einer 5-Achs-Werkzeugschleifmaschine, auf der üblicherweise solche Zerspanwerkzeuge bearbeitet werden, übertragen. Dafür hat er ein mathematisches Modell entwickelt, welches der Auslegung der Schneckengeometrie (Schleifscheibe) für die geforderten Zerspanwerkzeuggeometrien dient. Die praktischen Versuche zum kontinuierlichen Wälzschleifen zeigten, dass die Auslegung verschiedenster Werkzeugeometrien möglich ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Referenzfräsern konnte eine 15 Prozent höhere Standzeit ermittelt werden. Zahlreiche weitere Vorteile des neuen Verfahrens hat Theuer in seiner Dissertation ausführlich dargestellt. Der Neuheitsgrad des Themas wird auch mit einer Patentanmeldung des entwickelten Verfahrens unterstrichen.