Netzwerk für die Quantentechnologie-Fortbildung

Fachkräfte mit Quantenerfahrung gesucht: Um den hohen Bedarf zu decken, entwickelt der europäische Verbund QTIndu passgenaue Fortbildungsangebote Quelle: Jan Hosan/TU Braunschweig
Knowhow für Industrie und Entscheidungstragende. Quantentechnologien ermöglichen völlig neue Anwendungen für zahlreiche Industriebereiche. Um das Potenzial zu erkennen und in die Praxis umzusetzen, braucht es Fachkräfte. Gerade für den Transfer vom Labor in die Industrie und die Produktentwicklung fehlt qualifiziertes Personal – und eine zentrale Anlaufstelle für ihre Fortbildung. Daher startete am 13. Januar das Verbundprojekt ›Quantum Technology Courses for Industry‹ (QTIndu) im Rahmen der EU-Initiative ›Digital Europe‹. Unter Beteiligung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig (TUBs) und dem Quantum Valley Lower Saxony (QVLS) entsteht bei QTIndu ein europaweites Netzwerk für die Quantentechnologie-Fortbildung.
Dreizehn europäische Einrichtungen beteiligen sich bei QTIndu, aufgeteilt in zwei thematische Gruppen. Die erste Gruppe, die unter anderem die PTB und die TU Braunschweig einschließt, entwickelt bedarfsgerechte Weiterbildungsformate. Die zweite Gruppe, zu der auch die niedersächsische Quantenallianz QVLS gehört, stellt die Verbindung zur Industrie sicher. QTIndu zielt darauf, ein europaweites Fortbildungsprogramm für die Quantentechnologien zu realisieren und damit eine zentrale Anlaufstelle für verschiedene Industriezweige und Aufgabenfelder zu schaffen.
Praxisnahe Quantenfortbildung
Dr. Oliver Bodensiek vom Quantentechnologie-Kompetenzzentrum der PTB ist verantwortlich für die Entwicklung von Praxiskursen: »Neben dem Erwerb von Fachwissen ist es wichtig zu lernen, wie man es in der Praxis anwendet. Für einen gelungenen Wissenstransfer aus einem Hochtechnologiebereich wie der Quantentechnologie in die Industrie entwickeln wir deshalb gemeinsam in QTIndu Präsenzkurse, die direkt im Labor an realen Quantentechnologie-Systemen stattfinden. Durch die direkte Arbeit an dieser Quantentechnologie-›Hardware‹ lassen sich die technologischen Anforderungen und der Entwicklungsstand unmittelbarer nachvollziehen.« Insgesamt entsteht ein ganzes Weiterbildungs-Ökosystem mit einem breiten Spektrum an Formaten für verschiedene Industriesektoren und Berufsgruppen. Diese werden zukünftig über ein Projektportal europaweit angeboten und vermittelt.