»Ziele des EU-Chips Act werden verfehlt«
Intel ändert Pläne zum Bau der Chipfabrik. Der angekündigte Bau einer Intel-Fabrik in Magdeburg wird um zwei Jahre verschoben. Wie die ARD gestern berichtet hat, legt der kriselnde Chipkonzern seine Pläne in Sachsen-Anhalt somit auf Eis. Darüber hinaus werden gar Zweifel laut, ob das Werk je entsteht.
Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Hightech-Netzwerkes Silicon Saxony, kommentiert diese Entwicklung: »Ohne Intel in Magdeburg fehlt vorerst das Leuchtturmprojekt in Europa. Die Ziele des EU-Chips Act werden verfehlt. Weder ein europäischer Marktanteil von 20 Prozent noch die angestrebte technologische Souveränität durch eine Halbleiterproduktion unter 10 Nanometern erscheinen aus heutiger Sicht bis 2030 realistisch erreichbar«, sagt Frank Bösenberg und ergänzt: »Solide Staatsfinanzen sind wichtig. Aber die Mittel zum Abbau offener Finanzfragen im Bundeshaushalt zu verwenden, ist keine zukunftsorientierte und verantwortungsvolle Politik. Vielmehr gibt Intel der Politik jetzt Zeit, ihre Hausaufgaben zu machen und eine nationale Halbleiterstrategie mit industriepolitischer Wirkung zu entwickeln«.