Von temperaturempfindlich bis vollflächig
Drei neue Plasmadüsen für verschiedene Anwendungen. Mithilfe von Plasmatechnik lassen sich Oberflächen-eigenschaften unterschiedlichster Materialien verändern, um Werkstoffe und Werkstoffkombinationen optimal auf Folgeprozesse vorzubereiten. Plasmatreat aus Steinhagen hat dafür verschiedene Verfahren entwickelt: Bei der Feinstreinigung von zum Beispiel Metallen oder Glas mit Openair-Plasma werden Oberflächen sanft und sicher von Staub, Fetten, Trennmitteln und Additiven befreit. Dies erhöht die Oberflächenenergie und optimiert die Benetzbarkeit der Substratoberfläche. Bei der Aktivierung reagiert die Oberfläche des Substarts, zum Beispiel des unpolaren Kunststoffs, mit von Plasma angeregten Molekülen. Hierbei werden Sauerstoffgruppen in die oberste Schicht des Kunststoffs eingebracht und so die Adhäsionsfähigkeit signifikant verbessert. Damit wird das Verkleben, Lackieren, Bedrucken oder Abdichten erleichtert – oder in manchen Fällen überhaupt erst ermöglicht. Für die umweltfreundliche Vorbehandlung wird Plasma mithilfe von einfacher Druckluft durch eine spezielle Düse punktgenau auf das Substrat aufgebracht. Als eine seiner Kernkompetenzen nennt das Unternehmen hierbei die applikationsspezifische Abstimmung von Abstand, Behandlungsbreite und Verfahrgeschwindigkeit – und die Auswahl der passenden Düsen für den jeweiligen Prozess. Ein weiteres Verfahren, die ›PlasmaPlus‹-Technik, schafft durch Nanobeschichtungen funktionalisierte Oberflächen, wie zum Beispiel eine Haftvermittlerschicht oder eine Korrosionsschutzbeschichtung. Hier wird ein Präkursor dem Plasmastrahl hinzugefügt und danach eine Nanoschicht mit den gewünschten Eigenschaften abgeschieden.
Rotationdüse zur flächigen Beschichtung
Mit der ›RD2005PAD‹ steht nun auch eine Rotationsdüse mit Präkursor–Einspeisung zur Beschichtung mit der PlasmaPlus-Technik zur Verfügung. Bislang wurden, so erklärt das Unternehmen, weltweit nur statische Düsen für diese Anwendung der Beschichtung eingesetzt. Diese legten ihren Fokus auf die selektive Modifizierung von Oberflächen. Die neue, um eine Rotationsachse kreisende Düse eignet sich nun zur Beschichtung von flächigen Materialien und bietet laut Hersteller nun auch im PlasmaPlus-Verfahren den Vorteil einer besonders homogenen Behandlung mit hoher Intensität. Dadurch wird eine zuverlässige Funktionsschicht erzielt, die ein optimales Verkleben, Bedrucken oder Lackieren der beschichteten Oberfläche ermöglicht.
Düse für temperaturempfindliche Bauteile
Mit der neuen ›PFW10LT‹ hat Plasmatreat eine Low-temperature-Düse entwickelt, die auch thermisch sensible Materialien und Oberflächen mit hoher Intensität aktiviert. Sie ist auf die Anwendung bei niedrigen Temperaturen unter 60 °C ausgelegt und übernimmt eine besonders schonende Vorbehandlung von Kunststoffen vor Folgeprozessen, zum Beispiel dem Verkleben. Dabei eignet sich die Plasmadüse vor allem für kleine Behandlungsbereiche und Konturen wie Bohrungen oder Nutbereiche, für tiefliegende Anwendungen in 3D-Bauteilen oder aber für medizinische Komponenten und Produkte. Die Plasmadüse PFW10LT wird für eine Behandlungsbreite von rund 4 mm eingesetzt.
Openair-Plasma Düse für flächige Oberflächen
Um flächige Bauteile oder Oberflächen mit hoher Prozessgeschwindigkeit und gleichzeitig in großer Breite zu behandeln, steht jetzt mit der ›PFW100‹ die passende Plasmadüse zur Verfügung. Sie eignet sich insbesondere für die Vorbehandlung wärmeempfindlicher Materialien wie dünner Kunststofffolien oder textiler Erzeugnisse wie synthetische Vliesstoffe (Nonwovens). Darüber hinaus lässt sie sich für die flächige Reinigung von Glas oder Metall einsetzen.
Hersteller:
Plasmatreat GmbH
Queller Straße 76-80
D-33803 Steinhagen
www.plasmatreat.de