Meister der kompakten Mikrobearbeitung
Bearbeitungszentren für die Mikro- und Feinwerktechnik können sich konzeptionell deutlich voneinander unterscheiden. Einig sind sich die Anbieter darin, auf kleinstem Raum ein Höchstmaß an Präzision erzielen zu wollen – mit minimalem Einsatz an Ressourcen.Der Wunsch, Bauteile für die Mikro- und Feinwerktechnik in entsprechend kleinen Mikro- oder Desktop-Fabriken zu fertigen, inspiriert immer wieder die Entwicklung aktueller Hochpräzisions-Bearbeitungszentren und Mikrofräsmaschinen. Denn die Frage ist berechtigt: Warum müssen Bauteile in der Größe eines Fingerhuts noch immer auf tonnenschweren und angesichts der filigranen Werkstückdimensionen völlig überdimensionierten Bearbeitungsmaschinen gefertigt werden?
Chiron: High five
Dass es auch anders gehen kann, demonstrierte beispielsweise die ›Micro5‹ benannte Mikrofräsmaschine des schweizerischen Unternehmens Mecatis im Jahr 2016 auf der Messe SIAMS in Moutier. Kompakt wie eine Espressomaschine richtete sich der gemeinsam mit der schweizerischen Haute Ecole Arc in Saint-Imier entwickelte Demonstrator vor allem an der produktiven Fräsbearbeitung von Uhrenplatinen und -komponenten aus – selbst verständlich bei einem möglichst geringen Einsatz von Ressourcen. Leitbild der ambitionierten Maschinenentwicklung war die Zahl 5: Sie bezeichnet das angestrebte Größeverhältnis von Werkstück zu Maschinen größe von 1:5 und wurde in der Desktop-Fräsmaschine realisiert.
Mecatis wurde im Jahr 2020 vom Tuttlinger Werkzeugmaschinenbauer Chiron übernommen. Die aktuell vierte Generation der Micro5 spiegelt – wenngleich in gänzlich anderen Dimensionen – noch immer den Grundgedanken des ursprünglichen Demonstrators wider. […]
HERSTELLER
Anderson Europe GmbH
CHIRON Swiss SA | Factory5.tech
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Precitrame Machines SA
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